19 Tage nach seinem schweren Sturz im polnischen Krakau stieg Michael Härtel wieder auf sein Speedwaybike. Und das mit hervorragenden Leistungen: Platz 2 beim Junior Challenge Rennen am Freitag (7. Juni) in Güstrow, Platz 8 beim Weltklasse-Speedway um den Goldenen Auerhahn in Teterow (Pfinsgtsamstag) und Platz 7 beim internationalen Pfingstpokal (Pfingstsonntag) im ausverkauften Güstrower Stadion!

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Es war der sechste (!) Versuch, sein Ligadebüt für seinen polnischen Verein Wanda Krakow zu bestreiten und auch dieser Versuch scheiterte dramatisch: Nachdem viermal (!) die Rennen in Krakau abgesagt worden waren und einmal Michi wegen einer fehlenden Lizenz wieder nachhause geschickt worden war, stürzte er am vergangenen Sonntag (19.5.) im Match Krakau – Rzeszow in seinem ersten Lauf schwer.

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Am Mittwochnachmittag (8. Mai) startete Michael Härtel erstmals in der tschechischen Extraliga (höchste Liga in Tschechien) für das S.C. Interteam Zarnovica in Koprivnice. Das kombinierte Team aus slowakischen und tschechischen Fahrern konnte vor rund 800 Zuschauern gegen Prag, Pardubice und Slany zwar nur den letzten Platz belegen, doch Michi war bei seiner Premiere auf Anhieb bester Fahrer des Teams.

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Michael Härtel kann auf ein überaus erfolgreiches Wochenende zurückblicken. Und das, obwohl das für Sonntag geplante polnische Ligarennen zwischen Opole und Krakow wegen Regens frühzeitig abgesagt wurde. Damit scheiterte unverschuldet auch Michis vierter Versuch, die Premiere in der polnischen Liga abzugeben.

Im Mittelpunkt des Wochenendes stand das Speedway of Nations in Landshut am Samstagabend, von dem sich die drei erstplatzierten Teams für das Finale der neuen Team-WM in Togliatti (Russland) qualifizierten.

 


Foto: Niklas BREU

Deutschland startete in der Besetzung Kai Huckenbeck – Martin Smolinski – Michael Härtel, wobei Michi als U21-Fahrer mindestens einmal eingesetzt werden musste. Als die Deutschen nach fünf gefahrenen Durchgängen nur auf dem fünften Platz lagen, musste ausgerechnet gegen Topfavorit Polen Härtel seinen Pflichtlauf bestreiten und Deutschland brauchte 3 Punkte, um noch Dritter zu werden. Tatsächlich konnte Michi hinter dem Zweiten Smolinski 1 Punkt holen und damit den entscheidenden Punkt für das K.O. Rennen um Platz 3 und 4 einfahren.
„Ich hatte einen guten Start, lag hinter Dudek, bin dann in der ersten Kurve ganz nach innen gefahren und war vorn. Dann kam Zmarzlik vorbei und ich habe dann hinter Smolinski Platz 3 auf der sehr glatten Bahn verteidigt“, berichtete der Dingolfinger.

Damit stand Deutschland im K.O.-Rennen um Platz 3 gegen Tschechien und Huckenbeck/Smolinski holten hier die nötigen drei Punkte, um Dritter zu werden und mit dem Trio von Landshut am 20./21. Juli beim WM-Finale im russischen Togliatti zu starten.

Den in Polen frei gewordenen Renntag nutzte Michael Härtel, um am Sonntag in Wolfslake für sein STC-Team MSC Olching im Speedway Team Cup an den Start zu gehen. Mit Erfolg: Der MSC Olching wurde mit 31 Punkten Zweiter hinter Güstrow (40 Punkte). Dritter wurde Berghaupten (25) vor Wolfslake (18). Härtel erzielte in seinen fünf Heats 14 Punkte und liess damit gegen Tobi Busch (Güstrow) in Heat 8 einen einzigen Zähler liegen. Damit war er auch deutlich bester Fahrer des Tages.
„Die Bahn war sehr aufgefahren, es gab mehrere Stürze. Ich habe mit Absicht meinen schwächeren Motor eingesetzt. Ich hatte gute Starts, aber im Finale der Punktbesten war ich erst nur Zweiter, konnte dann aber aussen an Mads Hansen vorbeigehen.“

Michi Härtel war mit dem erfolgreichen Wochenende natürlich sehr zufrieden: „Nach dem Sieg in Dingolfing am 1. Mai kann ich sagen, dass ich nun endgültig in der Saison angekommen bin.“

Und schon in drei Tagen geht’s weiter: Michi gibt am 8. Mai sein Debüt in der tschechischen Extraliga in Koprivnice für das S.C. Interteam Zarnovica.

 

Ergebnisse Speedway of Nations, Race-Off 1, Landshut (4. Mai):

1. Schweden, 25 Punkte: Fredrik Lindgren 18, Peter Ljung 6, Filip Hjelmland 1
2. Polen 24 Punkte: Patryk Dudek 7, Bartosz Zmarzlik 15, Bartosz Smektala 2
3. Deutschland 20 Punkte: Kai Huckenbeck 8, Martin Smolinski 11, Michael Härtel 1.
4. Tschechien 19 Punkte: Vaclav Milik 16, Eduard Krcmar 2, Jan Kvech 1.
5. Slowenien 19 Punkte: Matej Zagar 13, Matic Ivacic 4, Nick Skorja 2.
6. Ukraine 10 Punkte: Stanislav Melnychuk 8, Andriej Rozaliuk NS, Marko Lewiszyn 2.
7. Italien 9 Punkte: Nicolas Covatti 9, Paco Castagna 0, Michele Menani 0.

K.O.-Läufe:
Heat 22: Tschechien – Slowenien 4:2
1. Vaclav Milik. 2. Matej Zagar. 3. Eduard Krcmar. 4. Nick Skorja.
Heat 23: Deutschland – Tschechien 3:3
1. Vaclav Milik. 2. Martin Smolinski. 3. Kai Huckenbeck. 4. Eduard Krcmar.

Es war das erste Langbahnrennen für ihn in dieser Saison, und dann in Dingolfing auch noch das Heimrennen. Michi Härtel beendete es überzeugend mit fünf Laufsiegen und damit als Tagessieger und Gewinner des „Silbernen Schwammerlings“.

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