Wenig Glück beim EM-Finale in Landshut

Michael Härtel konnte seinen guten Lauf der letzten Wochen beim 2. Finale der Speedway-Europameisterschaft am Samstagabend in Landshut nicht fortsetzen. Allerdings startete der von der ADAC Stiftung Sport geförderte Dingolfinger hier gegen die 15 besten Speedwayfahrer Europas.

Dabei waren Fahrer wie Titelverteidiger Emil Saifutdinov, der dreifache Weltmeister Nicki Pedersen und Exweltmeister Tomasz Gollob.

Am Ende stand für den 17-jährigen Michi Härtel Platz 16 und ein Punkt nach fünf Läufen zu Buche, wobei er seinen letzten Lauf gar nicht gefahren war: Unmittelbar an der Startlinie ging sein Motor aus. Bevor Michi das Motorrad wieder anschieben konnte, waren die 2 Minuten des Zeitlimits abgelaufen und er wurde vom Referee für sein letztes Rennen disqualifiziert. „In der Startvorbereitung ging der Motor plötzlich aus, als ob er keinen Sprit bekäme. Ich habe alles kontrolliert und wollte anschieben, aber da waren die 2 Minuten um. Später sprang das Motorrad wieder einwandfrei an“, erklärte Härtel zu dem rätselhaften Vorfall.

Im ersten Rennen hatte der Bundesligafahrer des AC Landshut den Start total verhauen und konnte Hans Andersen, dem späteren Gesamtsieger Emil Saifutdinov und Tomasz Jedrzejak nur hinterher fahren.
In Heat 6 gelang Härtel ein besserer Start, doch auf der Gegengeraden ging ihm im Pulk der vier Fahrer außen der Platz aus, er musste kurz zumachen und fand sich am Ende des Feldes wieder.
Im 3. Rennen musste Michi von „gelb“ losfahren, trotz geänderter Übersetzung und verstellter Zündung blieb nach schwachem Start wieder nur Platz 4.
In Lauf 14 gelang Härtel von „Rot“ ein guter Start; er blieb ganz innen und konnte sich am zweiten bzw. dritten Platz halten. Als er einen Angriff von Vaclav Milik abwehren konnte, erkämpfte Michi seinen ersten Punkt des Abends.

Foto: Niklas Breu

Michi Härtel zu dem Rennen: „Mein Eindruck vom Rennen war nicht positiv, aber auch nicht unbedingt negativ. In dem Feld war kein einziger Fahrer, der langsam war. Meine Starts waren nicht gut; im ersten Rennen ist das Hinterrad leer durchgegangen. Dann war es etwas besser, aber wenn du keine Starts gewinnst, kannst du in so einem Feld nichts ausrichten. Die Bahn war heute Abend schwierig, sie war nur mittig befahrbar und auch die Topfahrer haben gesagt, dass es extrem schwierig zu überholen war.

Viel Zeit zum Analysieren blieb dem Michael Härtel Racing Team jedoch nicht, denn schon am frühen Sonntagmorgen ging es weiter nach Wolfslake, wo Michi am Sonntag im Bundesliga-Match Wolfslake – Brokstedt als Gastfahrer für Berlin Falubaz Wolfslake startet.

Ergebnisse Speedway-Europameisterschaft; Finale 2 in Landshut – 11. Juli 2015:

1. Emil Saifutdinov (RUS), 12+3 Punkte; 2. Nicki Pedersen (DK), 12+2; 3. Antonio Lindbäck (S), 10+1; 4. Tomasz Gollob 12+d; 5. Janusz Kolodziej (PL), 10; 6. Martin Vaculik (SK), 11; 7. Hans Andersen (DK), 9; 8. Przemyslaw Pawlicki (PL), 8; 9. Piotr Protasiewicz (PL), 7; 10. Vaclav Milik (CZ), 6; 11. Martin Smolinski (D), 5; 12. Artjem Laguta (RUS), 5; 13. Grigorij Laguta (RUS), 5; 14. Peter Kildemand (DK), 5; 15. Tomasz Jedrzejak (PL), 1; 16. Michael Härtel (D), 1; 17. Kai Huckenbeck (D), 1; 18. Tobias Busch (D), 0.

EM-Stand nach 2 Läufen:
1. Saifutdinov 31; 2. Pedersen 29; 3. Lindbäck 23; 4. Gollob 18; 5. Vaculik 16; 6. Kildemand 15; 7. Protasiewicz 15; 8. Kolodziej 14; -ferner: 16. Smolinski 6; 17. Härtel 1.