Der AC Landshut ist zurück im Kampf um die Vergabe der Bundesliga Finaltickets. Bester Landshuter in Norden war Michi Härtel mit 13 Punkten.

Der deutsche Rekordmeister gewann am Samstagnachmittag vor rund 1400 Besuchern einen wahren Speedwaykrimi bei den Norden Haien mit 43:41 und konnte durch diesen Sieg zu Tabellenführer Stralsund und Kontrahent Brokstedt aufschließen.

Die ersten beiden Läufe endeten unentschieden, wobei die Gastgeber durch einen klaren Sieg von Grzegorz Zengota und Robert Lambert ein Ausrufezeichen setzten. Doch das Motodrom Halbemond schien Mark Riss zu liegen, denn durch seinen Start-Ziel-Sieg in Heat 3 und den Ausfall von Jan Lukas Dittner in der Zielkurve auf Platz 2 konnten die Gäste ein 5:1 für sich verbuchen und erstmals in Führung gehen. Die nächsten 3 Heats gingen dann überlegen – Michael Härtel mit 30 Metern Vorsprung vor Zengota, Renat Gafurov und Mark Riss jeweils vom Gate weg – ebenfalls an die Teufel. Bis einschließlich Heat 8 verlief das Rennen insgesamt, bis auf zwei Ausfälle von Staszewski in den Heats 5 und 8 sowie den von Dittner in Heat 3 – ruhig. In Heat 9 zog dann ein Sturz von Catman in der Mitte der Startkurve einen weiteren Sturz von Marcel Limberger nach sich, der schließlich auch noch Mark Riss zu Boden schickte. Limberger musste beim Rerun durch Mathias Schultz ersetzt werden, der sich auch den Sieg holte. Parallel zum Ausfall Limbergers meldete sich Staszewski wegen Problemen mit einer alten Verletzung ab und wurde im folgenden Heat durch Robert Lambert ersetzt. Hier gab es dann wiederum Aufregung – Kudriashov gewann den Start, rutschte aber in der Startkurve weg und wurde nicht zum Rerun zugelassen. So konnten die Gastgeber in Heat 10 schließlich erstmalig auf 30:30 ausgleichen und hatten gleichzeitig den Vorteil, ihre schwächeren Fahrer nun verletzungsbedingt durch stärkere ersetzen zu können.

Doch die Teufel gaben nicht auf. Rene Deddens erkämpfte sich gleich anschließend in der letzten halben Runde noch einen Punkt und polsterte dadurch die von Michael Härtel eingefahrenen Siegerpunkte auf, so dass die Landshuter wieder mit 2 Punkten in Führung lagen. Dieser Vorsprung war auch nötig, trat doch in Heat 12 Grzegorz Zengota als Ersatz für den verletzten C-Fahrer an. Die Gäste mussten ein 3:3 heimbringen, um nicht erstmals an diesem Tag in Rückstand zu geraten. Dittner stürzte in der Zielkurve, die Rechnung ging auf. Nicht so dann in Heat 13, in dem Renat Gafurov und Last-Minute-Neuzugang Andrej Kudriashov mit einem 5:1 den Sack bereits hätten zumachen können. Jedoch gelang das nötige Paarfahren nach einem guten Start des Russenduos nicht, Matze Schulz erspähte die offene Tür und zog uneinholbar davon. So war vor dem letzten Lauf noch alles möglich, alle Hoffnung lag auf Michael Härtel. Der gewann den Start, Zengota dicht dahinter, versuchte es schließlich innen vorbei, Härtel kam zu Fall. „Es ging um alles, und jeder ist volles Risiko gegangen, was dann im Sturz geendet hat. Er wollte innen durch, hat mich berührt und ich bin in die Barriere,“ so Härtel über den Hergang. Mit dem Ausschluss der Nr. 1 der Haie war aber auch klar, dass den Devils ein 3:3 zum Sieg reichen würde und so ließ man Robert Lambert im Rerun ziehen – ganz auf Sicherheit und mit gebührendem Abstand.



Michi Härtel beendete das Rennen als bester Landshuter und als zweitbester Fahrer des Tages – und das einen Tag vor dem Langbahn-WM-Finale in Mühldorf.
„Es war ein sehr knappes Rennen. Die Bahn war an diesem Tag nicht so gut. Unsere beiden ausländischen Fahrer haben in Norden ein wenig enttäuscht. Ich selbst bin gut zurechtgekommen. Ich hatte gute Starts. Im Finale der besten Fahrer benötigten Mark Riss und ich ein Unentschieden, um das Match zu gewinnen. Ich lag vorn, da ist Zengota in der 2. Runde gegen mein Vorderrad gerutscht und ich bin gestürzt. Der Schiedsrichter hat ihn disqualifiziert und im Wiederholungslauf waren wir in einer guten Situation. Ich hatte keinen guten Start, aber da nur noch ein Nordener dabei war, konnten Mark und ich mit einem 3:3 Landshut den Matchsieg sichern“, sagte der Dingolfinger nach dem RenneN.

Text: SVG/ts

Ergebnisse Speedway-Bundesliga Norden – Landshut 41:43
MC Norden "Haie" – 41
1. Grzegorz Zengota (3,2,3,3,3,D) – 14
2. Mariusz Staszewski (0,R,R,-) – 0
3. Mathias Schultz (0,1*,2,3,0,3) - 9+1
4. Robert Lambert (3,2,2*,1,2,3) - 13+1
5. Marcel Limberger (1,2,-,-) – 3
6. Jan Lukas Dittner (F,1*,1,F,R) - 2+1

AC Landshut "Devils" – 43
11. Andrej Kudriashov (2,0,1,F/D,2*) - 4+1
12. Renat Gafurov (1*,3,1,2,1) - 9+1
13. Michael Härtel (2,3,3,3,2) – 13
14. René Deddens (1*,1,0,1) - 3+1
15. Mark Riss (3,3,2,1,1) – 10
16. Stephan Katt (2*,0,R,2) - 4+1

Bundesliga-Tabelle:
1. MSC Brokstedt Wikinger 3 Rennen; 145 Laufpunkte; 4 Matchpunkte
2. MC Nordstern Stralsund 3 Rennen; 136 Laufpunkte; 4 Matchpunkte
3. AC Landshut Devils 2 Rennen;131 Laufpunkte; 4 Matchpunkte
4. Wolfslake Falubaz Berlin 2 Rennen; 85 Laufpunkte; 2 Matchpunkte
5. MC Norden Haie 2 Rennen; 63 Laufpunkte; 0 Matchpunkte
6. DMV White Tigers 1 Rennen; 36 Laufpunkte; 0 Matchpunkte