Auch zehn Wochen nach seinem schweren Unfall bei der Langbahn-WM in La Reole (Frankreich) ist Michi Härtel noch nicht so weit auskuriert, dass er an eine Rückkehr auf die Rennbahn denken könnte.
Der Dingolfinger hatte sich, als er am 16. Juni in das über die Bahn fliegende Motorrad von Martin Smolinski gerast war, Elle und Speiche, das Kahnbein, den Handwurzelknochen und mehrere kleinere Knochen in der rechten Hand gebrochen und musste vier Stunden operiert werden.
„Ich kann zwar soweit schon wieder alles machen, aber die Beweglichkeit in der rechten Hand ist noch nicht vollständig wieder hergestellt. Da die Muskeln sich zurückgebildet haben, habe ich keine Kraft im rechten Unterarm. Ich bin dreimal pro Woche bei der Physiotherapie, aber diese Verletzung braucht einfach viel Zeit. Ohne dass ich den rechten Arm voll einsetzen kann, macht Rennen fahren einfach keinen Sinn und es wärte auch zu gefährlich, wenn ich wieder stürze“, erklärte Michi im heimischen Oberbubach.
Wegen der aktuellen Situation hat er auch dem deutschen Teammanager Josef Hukelmann mitgeteilt, dass er voraussichtlich beim Finale der Langbahn-Team-WM am 1. September in Morizes (Frankreich) nicht für das deutsche Titelverteidiger-Team starten kann. Hukelmann hat wegen Absagen von u.a. Smolinski, Katt, Riss, Dilger und Diener grosse Probleme, ein Team zu nominieren. „Ich wollte unbedingt helfen und habe mich für das Team bereit erklärt, aber auf einer Bahn wie Morizes kann ich aktuell dem Team nicht helfen, denn dort braucht man 100 Prozent, wenn man um den Titel fahren will, und da bin ich noch weit entfernt.“
Michi hat auch sein Engagement für den britischen Zweitligaclub Ipswich Witches für diese Saison beendet, da er im September/Oktober nur noch wenige Rennen in East Anglia fahrern könnte. „Die Vereinsführung hat dafür grosses Verständnis gezeigt und gesagt, dass die Türen nächstes Jahr für mich wieder offen sind.“
Auf jeden Fall aber der Langbahn-Vizeweltmeister, Teamweltmeister und vierfache Juniorenmeister noch dieses Jahr auf das Motorrad zurückkehren. „Ich werde nächste Wochge in Landshut oder in Olching trainieren und dann sehen wir, wie es geht.“
Michis Ziele für die „Restsaison“: Start für Wittstock bei den zwei Bundesligafinals in Landshut (29.9.) und Wittstock (3.10.), Teilnahme am letzten Langbahn-Grand-Prix am 30. September und am Speedway-Junioren-DM-Finale in Landshut am 14. Oktober. Vielleicht springt ja dort ein fünfter Titel raus?