Fehlstart in die Langbahn-WM

Die Ursachenforschung ist schwierig: Langbahn-Vizeweltmeister Michael Härtel begann die Langbahn-WM-Saison an Christi Himmelfahrt in Herxheim mit Platz 9 – an dem Ort, an dem er in den letzten Jahren zweimal in der Langbahn-WM auf dem Podium gestanden hatte.

 

Es war schon das zwölfte Rennen der Saison, da Michi ja seit diesem Jahr als Profi in der britischen Speedway-Liga für Ipswich beschäftigt ist. Aber nach Dingolfing am 1. Mai (Platz 2) war es erst sein zweites Langbahnrennen. Der 20-Jährige aus Dingolfing war schon am Mittwoch im Training auf der Bahn und fuhr nach Martin Smolnski die zweitschnellste Zeit. Doch das war im Trockenen; am Donnerstag begann es am Vormittag zu regenen und das Rennen begann mit einer Stunde Verspätung am Nachmittag auf frisch präparierter, aber nasser Bahn.

Die Hauptursache für den fehlenden Erfolg war von außen zu sehen: Die Starts. In seinen sechs Läufen war Michi praktisch immer nach den ersten Metern schon am Ende des Fünferfeldes. In seinem zweiten Lauf konnte Härtel hinter dem punktbesten Fahrer des Tages, Dmitri Berge Platz 2 belegen, sein bestes Resultat. Im zweiten Semifinale wurde er hinterJesse Mustonen, James Shanes und Weltmeister Mathieu Tresarrieu Vierter und war damit auf Platz 8 ausgeschieden.

„Das war nicht der Start, den man sich in die WM vorstellt. Das Motorrad lief aber nicht schlecht. Es lag schlicht an mir, meinen Starts und meinem Speed.Wie schon in der Vergangenheit bin ich kein Spezialist für Überholmanöver von hinten auf einer 1000 Meter Bahn – speziell, wenn es nass und dreckig ist. Ich hatte stark mit der Sicht zu kämpfen. Dann war ich nach kurzer Zeit nicht mehr mental auf Siegkurs eingestellt und hatte einen Durchhänger“, erklärte Michi nach dem Rennen.

„Auch wenn nun viele Freunde und Fans von mir enttäuscht sind, keiner ist es wohl so sehr wie ich. Man muss aber auch immer die Hintergründe von solch einem Ergebnis berücksichtigen.“

Heute ist Michael Härtel auf dem Weg nach England, wo schon morgen (Samstag, 12. Mai) sein Team Ipswich Witches in Berwick antreten muss. Sein Motto: „Nicht Herxheim ewig nachtrauern, sondern abhaken und weiter geht`s.“

Fotos (2): Niklas Breu

WM-Stand nach GP 1 in Herxheim/D:
1. Dimitri Bergé (F), 25
2. Martin Smolinski (D), 20 Punkte
3. James Shanes (GB), 17
4. Bernd Diener (D), 16
5. Jesse Mustonen (FIN), 16
6. Josef Franc (CZ), 14
7. Mathieu Trésarrieu (F), 13
8. Max Dilger (D), 10
9. Michael Härtel (D), 9
10. Richard Hall (GB), 9
11. Romano Hummel (NL), 7
12. Theo Pijper (NL), 7
13. Chris Harris (GB), 7
14. Stephan Katt (D), 3
15. Lukas Fienhage (D), 2
16. Jerome Lespinasse (F), 1
17. David Pfeffer (D), N