Drei Tage, drei Rennen

Michi Härtels erste Profisaison nimmt langsam Fahrt auf. Am letzten Wochenende standen von Freitag bis Sonntag drei Rennen in England und Deutschland auf dem Programm.


Am Freitagabend trat Härtel mit den Ipswich Witches in der Arena Essex um das „Championship Shield“ gegen Lakeside an. Eine Bahn, auf der Michi noch nie gefahren war. Ipswich unterlag mit 35:54, Härtels Ergebnis 0-0-Sturz.

„Es war eine schwierige Bahn, extrem schmal, ich musste gleich im ersten Lauf starten, konnte mir also noch nicht einmal ein Rennen vorher ansehen. Ich bin die Kurven falsch angefahren, denn mit einem Fahrstil für deutsche Bahnen kam man da überhaupt nicht rundherum. Im zweiten Lauf war es etwas besser, aber ich startete von Rot und da kommst du fast nicht in die Kurve rein – wieder null. Im dritten Lauf hat mich mein Gegner so lange nach aussen gedrückt, bis er stürzte und dann bin ich auch gleich gelegen, weil der Airfence im Weg war. Der Schiedsrichter hat dann uns beide Fahrer disqualifiziert! Zum letzten Lauf hat mein Teammanager den Reservefahrer für mich fahren lassen, was absolut okay war.“

Samstagmorgen flog Michi dann von London nach Frankfurt und wurde von seinem Mechanikerteam am Flughafen abgeholt und nach Diedenbergen zum ersten Rennen des MSC Olching im Speedway Team Cup gefahren. Das Rennen gewann Cloppenburg (41) vor Berghaupten (32) und dem MSCO (26 Punkte). Härtel erzielte in seinen 5 Läufen 11 Punkte: 2-3-3-2-1.

„Es war ein ganz guter Tag. Ich hab meinen starken Motor nach dem Training gegen den schwächeren getauscht, weil die Bahn extrem hart und glatt war. Mit einem geänderten Setup konnten wir dann ein recht gutes Rennen fahren. Mit Olching waren wir zwar nur Dritter, aber wir sind eine junge Truppe. Mann muss den Team Cup nicht unbedingt gewinnen; wenn man ein gutes Team ist und Spass an dem Tag hat, das ist auch wichtig.“

Im letzten Lauf des Tages gab es noch eine Schrecksekunde: Um 20.25 Uhr, es wurde schon dunkel, hatte Lukas Fienhage einen Aufsteiger und riss Michi mit sich in den Airfence. Gottseidank verletzte sich niemand; der Schiedsrichter wertete den Lauf und liess nicht mehr wiederholen.

Am Sonntag konnte Michi gleich in Diedenbergen bleiben, denn zum Bundesligaauftakt 2018 trat Härtels Erstliga-Team Wittstock Wölfe gegen die Gastgeber DMV White Tigers an. Das Diedenbergener Team hatte eigentlich nie eine Chance und Wittstock gewann am Ende mit 48:37. Michael Härtels Scores: 2-3-1*-2*-1 = 9 + 2 Punkte.

„Mit dem Tag kann ich sehr zufrieden sein. Im letzten Lauf hätten wir auch noch mit 5:1 gewinnen können, wenn Okoniewski mich in der ersten Kurve nicht so weit rausgeschoben hätte. Ich habe durch die Bank gute Starts hingelegt und auch rundherum hatte ich genug Speed.“

Von Diedenbergen ging es zur Home Base nach Dingolfing, denn das nächste Rennen steht erst am kommenden Samstag in Ipswich an: Die „Hexen“ bestreiten an der Foxhall Road das Nachholmatch um das Championship Shield (Pokal) gegen Lakeside.

Der Rennbericht Lakeside – Ipswich (13.4.) auf english:
https://ipswichwitches.co/report-lakeside-54-35-ipswich-championship-shield/