Knapp am EM-Podium vorbei

Michi Härtel fehlte am vergangenen Samstag in Tschechien nur ein Platz für seine erste Europameisterschaftsmedaille in der 500-ccm-Klasse. Beim Finale der Speedway-U19-Europameisterschaft in Divisov wurde der 19-jährige Dingolfinger hinter Robert Lambert, Filip Hjemland und Bartosz Smektala Vierter.
Es war die letzte Chance für Michi in diesem Wettbewerb, denn nächstes Jahr ist er 20 und darf nicht mehr teilnehmen. Auf einer durch vorangegangene Regenfälle schwierig gewordenen Bahn begann Michi gleich mit zwei Laufsiegen, bevor der Knackpunkt im dritten Durchgang kam: „Ich hatte den Start von Blau gewonnen, ich kam dann auf die Innenkante, wo viel Material lag und driftete raus in Richtung Airfence, war aber immer noch vorn. Da rutschte der viertplazierte Fahrer weg und der Schiedsrichter brach ab und disqualifizierte mich. Eine glatte Fehlentscheidung.“

Im vierten Durchgang wurde Härtel Zweiter hinter dem Polen Bartosz Smektala; im letzten Vorlauf gewann er den Start, doch der spätere Tagessieger Robert Lambert kam aussen vorbei. „Ich fuhr dann in ein Riesen-Loch, in dem vorher dreimal Fahrer gestürzt waren und deshalb abgebrochen werden musste. Weil ich extrem weit rauskam, fuhr mir der Dritte vorbei und ich konnte ihn in den letzten zwei Runden nicht mehr einholen.“

Trotz des dritten Platzes mit 9 Punkten qualifizierte sich Härtel noch für das Last Chance Heat unter den Fahrern auf den Plätzen 3-6, von denen die ersten Zwei noch ins Finale aufrückten. Das Rennen wurde aber wegen der Verletzung eines Fahrers nur zu Dritt gestartet und, als seine zwei Gegner wieder in das gefährliche Loch in der Startkurve kamen, stürzten beide und Michi kam als Einziger aus der Startkurve raus. Das Rerun gegen nur noch einen Gegner gewann er und wählte damit als Dritter den Startplatz fürs Finale. „Lambert nahm Rot, Semktala blau und ich gelb – was sich als falsche Entscheidung herausstellte. Ich brachte keinen Start heraus und fuhr als Letzter los. Ich konnte zwar an Smektala vorbeifahren, doch er konterte und fuhr wieder an mir vorbei. Das hat mich geärgert, aber die Fehler haben wir schon vor dem Finale gemacht. Wir hatten schneller übersetzt, kamen aber nicht aus dem Start. Und wir hatten die Zündung zurückgenommen, doch vor dem Finale wurde gewässert und jetzt hatte die Bahn wieder mehr Grip.“

Das nächste Rennen wird für Michael Härtel das vierte Langbahn-WM-Finale am kommenden Sonntag (20.08.) in Eenrum sein – das U21-Team-EM-Finale am Samstag in Krosno musste Michi schweren Herzens absagen: „Wir konnten keine sichere Reiseverbindung von Krosno nach Eenrum finden. Mit dem Flugzeug hätte ich das Training in Eenrum verpasst. Mit dem Auto die 1300 Kilometer zu fahren, wäre sehr riskant gewesen. In Eenrum geht es für mich um eine WM-Medaille und da mussten wir einfach Prioritäten setzen. Ich habe Pepi Rudolph abgesagt, obwohl ich gern im Team mitgefahren wäre.“