Wochenende ohne Erfolgserlebnis

Am letzten Freitag kam Michi Härtel direkt von seinem zweiten Ausflug nach Grossbritannien nach Güstrow eingeflogen, wo er am Abend als Wildcard-Fahrer im zweiten Finale der U21-Speedway-Weltmeisterschaft nominiert war.

Er traf in Mecklenburg wie die 15 Konkurrenten englisches Wetter mit endlosem Regen und ganz schwierigen Bahnverhältnissen an. Gleich in Heat 1 gabe es in der ersten Kurve einen Sturz zweier Fahrer, dem Michi ganz knapp entging. In der Wiederholung wurde er von „Gelb“ Zweiter. Danach ging im Schlamm von Güstrow fast nichts mehr: Im nächsten Lauf fuhr der Dingolfinger ins Startband und wurde disqualifiziert. Im dritten Lauf verpatzte er den Start und wurde Vierter. Mit einem besseren Start erkämpfte Härtel in Heat 16 einen Punkt und im letzten Vorlauf gewann er das deutsche Duell gegen Lukas Fienhage und bekam einen weiteren Punkt gutgeschrieben.

In der Endabrechnung stand ein 13. Platz mit 4 Punkten.

„Ich bin mit dieser Schlammschlacht nicht zurecht gekommen. Die Bahn war aussen griffig, wir haben dann das Setup geändert, konnten aber keine Verbesserung erreichen. Von aussen hatte ich etwas bessere Starts. Ich bin für meine Verhältnisse sehr auf Sicherheit gefahren. Ich komme mit Regen während des Rennens extrem schlecht klar. Das einzig Positive an diesem Abend war, dass ich gesund nachhause fahren konnte, anders als einige Fahrerkollegen, die gestürzt sind“, war das Resümee eines verpatzten Rennens.


Foto: Wolfgang RADSZUWEIT

Am Samstag hatte Michi zuhause einen Ruhetag, bevor es am Sonntagmorgen zum „Heimrennen“, dem offenen Sandbahnrennen in Pfarrkirchen ging.
Dort warteten die gleichen Bedingungen: Regen. Es hatte morgens und vor dem Rennen geregnet, so dass die Bahn sehr tief und schwer zu befahren war.

Diesmal kamen zu den schweren Bahnverhältnissen auch noch technische Schwierigkeiten: Nach einem Sieg im ersten Lauf hatte Michi Probleme mit der Kupplung, die gewechselt werden musste. Auch der Jawa-Motor, mit dem Michi die ganze Langbahnsaison gefahren war, brachte nicht mehr die gleiche Leistung. Nach zwei dritten und einem zweiten Platz belegte der Dingolfinger im Finale hinter Tagessieger Martin Smolinski, Bernd Diener und Josef Franc Platz 4.

Im Sonderlauf der punktbesten Fahrer musste er mit Sichtproblemen das Rennen als Letzter beenden: „Ich habe immer bei Regen und Schlamm Probleme mit meinen Abreissscheiben und habe dann für den Sonderlauf auf ein neues Sichtschutzsystem gewechselt. Das funktionierte auch anfangs sehr gut, doch als ich zweimal abgestrahlt wurde, ging es nicht mehr und ich musste blind hinterherfahren. Der Jawa-Motor verlor immer beim Schalten in den zweiten Gang enorm an Drehzahl. Wir haben ihn jetzt Robert Barth zur Überprüfung mitgegeben.“

Nach dem enttäuschenden Wochenende plant Michi am Diernstag einen weiteren Flug auf die englische Insel, um auf diversen Speedwaybahnen Trainingsfahrten zu absolvieren. Am Freitag geht es nach Ostpolen: In Krosno wird am Samstag das Finale der U21-Team-Europameisterschaft nachgeholt und einen Tag später steigt in Olching die Deutsche Speedway-Einzelmeisterschaft.

Ergebnisse Speedway-U21-WM-Finale 2 Güstrow, 8.09.2017

1. Bartosz Smektala Poland 15 Punkte
2. Robert Lambert Great Britain 15
3. Brady Kurtz Australia 18
4. Kacper Woryna Poland 11
5. Max Fricke Australia 13
6. Andreas Lyager Denmark 11
7. Maksym Drabik Poland 10
8. Dimitri Bergé France 9
9. Dominik Kubera Poland 7
10. Eduard Krcmar Czech Republic 6
11. 25 Jack Holder Australia 6
12. Alexander Woentin Sweden 5
13. Michael Härtel Germany 4
14. Jevgenijs Kostigovs Latvia 4
15. Patrick Hansen Denmark 3
16. Lukas Fienhage Germany 1
17. Dominik Möser Germany 0